Im Jahre 1897 wurde als Fahrrinne für die großen Rheinschiffe die Rheindürkheimer Flusshälfte bestimmt. Daher konnte die Fähre während der Nachtzeit nur noch auf der Nordheimer Seite liegen. Für den Fährmann hatte dies den Nachteil, dass er zum Dienstantritt und zum Dienstende jeweils mit dem Nachen über den Rhein zurück nach Rheindürkheim rudern musste. Das war besonders im Winter beschwerlich und manchmal übernachtete er in dem einfachen Wartehäuschen für die Fährgäste.
Das war auf Dauer kein Zustand. Deshalb wurde von der hessischen Landesregierung im Jahre 1901 der Fährturm als Dienstwohnung für den Fährmann in Auftrag gegeben. Der Turm wurde mit Neckarsteinen durch den Baumeister Michael Dennier aus Rheindürkheim in Anlehnung an neuromanische Stilelemente errichtet. Im Obergeschoss war das Schlafzimmer, in der Mitte das Wohnzimmer und im Untergeschoss die Küche, die gleichzeitig bei schlechtem Wetter den Fährgästen als Aufenthaltsraum diente. Der Verein für Heimatgeschichte Nordheim hat 2014 den Fährturm übernommen und im Innern eine Ausstellung zur Rheinschifffahrt und Fährwesen eingerichtet.