Burg-Stein-Museum

Die Burg Stein finden Sie, wenn Sie von Nordheim Richtung Gasthaus „Rheinfähre“ fahren und am Fährturm der Beschilderung „Burg Stein“ folgen. Ein gemütlicher Fußmarsch entlang des Rheindamms bringt Sie in 30 Minuten zur Burg Stein. Idyllisch gelegen im Naturschutzgebiet Steiner Wald.

Der „Steiner Wald“ ist ein „junger“ Wald. Bevor er sich vor 300 Jahren ausbreitete, waren an dieser Stelle Gärten, Wiesen und Felder. Zum Vergleich, der Jägersburger Wald ganz in der Nähe, der ehemalige Forehai, das Jagdgebiet der Landesherren, ist schon seit 1000 Jahren urkundlich belegt und war wohl schon immer Waldgebiet.

Noch vor 60 Jahren war hier nur ein steiniger Hügel mit Mauerresten und mit Büschen bewachsen, der so genannte „Schloßbuckel“, der zeitweise den Förstern als Ackerland diente.

Um 1959 wurde mitten auf dem „Schloßbuckel“ nach Erdöl gebohrt und gefördert. Nach kurzer Zeit wurde die Bohrung wieder eingestellt. Das Betonfundament der Ölbohrung mit dem Förderrohr ist noch heute in der Burganlage zu sehen. Bei der Bohrung stieß man damals auf unerklärliche Mauerreste, denen man aber keine große Beachtung schenkte.

1970 bis 1972 unternahm das Landesdenkmalamt Darmstadt auf dem „Schloßbuckel“ wissenschaftliche Ausgrabungen. Finanziert wurde das Projekt durch den Kraftwerksbetreiber RWE, der zu dieser Zeit das naheliegende Kernkraftwerk erstellte. Bei den Ausgrabungen zeigten sich Überreste einer historischen Anlage aus vier Epochen, der Römerzeit, der Karolingerzeit, dem Mittelalter und der Neuzeit. Die zum Rhein gelegene Vorburg der mittelalterlichen „Veste Stein“ ist bis heute noch nicht erforscht.

 

Foto: Felix Berz