Myriametersteine

Im Biblis-Nordheimer Teil der Rheininsel Maulbeeraue, hat sich am Rheinufer bei Stromkilometer 447 ein ungewöhnlich großer Kilometerstein erhalten, der einst zum besseren Erkennen, weiß angestrichen war. Der blockförmige Stein aus Ibbenbürener Sandstein ist etwa 70 cm hoch, mit einem pyramidenförmigen Abschluß und eingegossenem Metallknauf als Messpunkt versehen. Diese Steine wurden nach 1864 im Zuge einer genauen Vermessung des Rheins durch die preußische „Centralkommission für die Rheinschifffahrt“ einheitlich an beiden Seiten des Flusses in allen Anrainerstaaten gesetzt. Sie hatten untereinander genau 10 Kilometer (aus dem griech. Myriade = 10.000 Meter) Abstand. Der Anfang der Vermessung lag in Basel, das Ende in Rotterdam. Sie waren ursprünglich durchnummeriert. Ab 1883 verlegte man den Nullpunkt aller Myriametersteine nach Konstanz. Dabei wurde dieser Stein zum ersten Mal umgearbeitet. Die alten Landesentfernungsangaben in Hessen wurden abgearbeitet und er erhielt auf der Landseite zum Leinpfad die Inschrift „450 km von Konstanz“, zur Orientierung der stromaufwärts laufenden Floßbesatzungen und für die Treidelpferde und Reiter der Schiffszieher. Erst 1939/40 wurden im Abstand von 1 Kilometer die heute gültigen Kilometertafeln aus Stahl angebracht mit den 1 Meter großen schwarzen Zahlen. Diesmal wurde der alte Myriameterstein auf der Wasserseite überarbeitet und die neue gültige Zahl „447“ gut sichtbar eingemeißelt.